#005.2
– Sarah - Eiskaffee auf dem Balkon
Dies ist das Zuhause der
Menschen, Haustiere und
meiner Geschichten. :-)
meiner Geschichten. :-)
Heute schreibe ich für
Euch, wie es mit Sarahs Vorsatz, drei Wochen
zuckerfrei zu leben, weitergeht. Sie startet in die zuckerfreie Zeit
und hat Zweifel, ob sie es wirklich schaffen kann.
Sie wohnt im zweiten Stock rechts.
zuckerfrei zu leben, weitergeht. Sie startet in die zuckerfreie Zeit
und hat Zweifel, ob sie es wirklich schaffen kann.
Sie wohnt im zweiten Stock rechts.
Eiskaffee auf dem
Balkon
Hallo, ich bin es wieder:
Sarah.
Die Sonne scheint, es ist
Wochenende und ich sitze entspannt auf meinem Balkon unter dem
Sonnenschirm und trinke Eiskaffee. Meine einzige echte Tätigkeit
heute bestand darin, meine Kiste, in der ich Altpapier sammle, zum
Müllplatz zu bringen. Dabei bin ich nur unserem Hauskater Spike
begegnet, ungeschminkt, ohne irgendeine Art von Styling und bekleidet
mit meinem Lieblingsshirt, auf dem „love what you do“ aufgedruckt
ist. Spike mag mich trotzdem, ein Glück. Ach ja, und Pediküre habe
ich im Hinblick auf die Sandalen-Saison erledigt und meine Fußnägel
hübsch lackiert. Kennt Ihr auch solche Tage? Es fühlt sich
wunderbar an.
Vor ungefähr zwei Jahren
steckte ich am Anfang meines zuckerfrei-Experimentes, was
ursprünglich für drei Wochen angedacht war. Da war ich überhaupt
nicht entspannt. Hier ist wieder ein Auszug aus meinem damaligen
Tagebuch:
„Tag 1 – es wird
ernst ….
Heute wachte ich mit
einem mulmigen Gefühl auf. Keine Süßigkeiten, nur Essen mit frischen Zutaten ohne zugesetzten
Haushaltszucker würde ich essen und das drei Wochen lang. Die erste Hürde lauerte schon, kurz bevor ich das
Haus verlassen habe. Ich griff automatisch zu dem fertigen Fruchtjoghurt,
den ich fast jeden Tag mit ins Büro nehme. Die Zutatenliste war ernüchternd. Diesen Joghurt werde ich in den nächsten drei Wochen nicht essen können, legte ihn aber
trotzdem in meine Tasche, um ihn bei der Arbeit weiter zu verschenken.
Stattdessen packte ich Käse-Stullen in meine Essensbox und nahm einiges an Obst mit. Die Süßigkeiten im Vorratsschrank in der Küche
kann ich nicht verschenken, weil das andere Familienmitglied im
Haushalt gerne nascht. Da muss ich stark bleiben und ihm die
Leckereien überlassen. Das wird wahrscheinlich die schwierige Extrameile werden.
Im Büro angekommen
öffnete ich meine Schreibtischschublade. Zwei Packungen mit
schokoladigen Keksen lachten mich an, wie erwartet. Zusammen mit dem Joghurt aus
meiner Tasche trug ich zuckerhaltigen Schätze in die Küche. Auf den Verpackungen klebte jetzt ein gelber Zettel mit der Aufschrift: „Lasst es Euch gut schmecken, liebe Kollegen!“ Hoffentlich waren diese Leckereien weit genug von
mir weg. Gegen 11.00 Uhr, als ich mir den zweiten Kaffee des Tages
zubereitet habe, dachte ich sehnsüchtig an meine Kekse. Nein, ich würde stark bleiben!
Meine Mittagspause
verbrachte ich im Drogeriemarkt nebenan, wie ich es mir vorgenommen
hatte. Meine nette Kollegin, die mit mir in die Stadt zum Bäcker
gehen wollte, hatte ich auf demnächst vertröstet. Im Drogeriemarkt
untersuchte ich die Artikel im Naturkostregal. Es gab sogar
Schokolade mit sehr wenig Zuckerzusatz und 85 % Kakao-Anteil. Einen
kleinen Riegel zum Probieren und getrocknete Früchte kaufte ich
letztendlich ein. Die Früchte halfen mir durch den hektischen
Nachmittag mit zwei Meetings und diversen Extraaufgaben. Die Schokolade hatte ich probiert, sie schmeckte richtig übel, einfach nur bitter. Zum
Glück waren meine Schubladenvorräte an Keksen in der Büroküche im Laufe des
Tages wie von Zauberhand verschwunden, ansonsten wäre ich bestimmt wieder schwach
geworden.
Abends im Supermarkt
brauchte ich dreimal soviel Zeit wie sonst für meinen Einkauf, weil ich alle
Zutatenlisten studierte. Es gab so gut wie gar nichts ohne
Zuckerzusatz, eine einzige Sorte Brot habe ich gefunden. Ich hatte
Naturjoghurt gekauft und werde meinen Fruchtjoghurt zukünftig selbst
zusammenrühren. Ein Gefäß für den Transport ins Büro stand im Küchenschrank bereit. Zum Frühstück morgen früh wird es Porridge geben, dafür habe ich
ein gutes Rezept gefunden. Ich werde zukünftig früher aufstehen
müssen, damit ich diese ganzen zusätzlichen Handgriffe schaffe und
rechtzeitig zur Arbeit komme. Erschöpft fuhr ich nach Hause und bin
mir gerade überhaupt nicht sicher, ob ich diese Herausforderungen meistern
werde.“
Damals hat sich diese
Ernährungsumstellung wie ein Abenteuer angefühlt, so als wäre ich
auf einer schwankenden Hängebrücke unterwegs. Die gewohnten Wege zu
den Produkten, die ich sonst immer im Supermarkt eingekauft habe,
funktionierten nicht mehr, überall lauerten Zuckerfallen. Das Gehirn
musste sich sehr anstrengen, um zum Beispiel die kleine Schrift auf
den Verpackungen zu entziffern und sich Alternativen zu gewohnten
Gerichten und Snacks zu überlegen. Heute haben sich neue
Gewohnheiten etabliert. Ich weiß mittlerweile, wo ich meine
zuckerfreien Alternativen finden kann und was zuckerfrei richtig gut schmeckt, so dass diese Ernährungsform eine Bereicherung
statt eines Verzichts geworden ist.
Einen Tipp für einen zu
Hause selbst hergestellten Eiskaffee ohne Zuckerzusatz zum Genießen
auf dem sonnigen Balkon habe ich für Euch:
Eiskaffee
ohne Zucker
Normalen
Kaffee kochen und kalt werden lassen (Variante koffeinfrei: Getreide-Land-Kaffee von einer bekannten Marke, auch bekannt als "Muggefug").
Den
kalten Kaffee in Eiswürfelförmchen oder Muffin-Förmchen einfüllen
und ins Gefrierfach stellen.
Die
gewünschte Menge an Kaffee-Eiswürfeln in ein großes Glas drücken,
mit gekühlter Milch oder Pflanzenmilch auffüllen (auch Sahne oder
aufgeschäumte Milch kann natürlich, je nach Geschmack, verwendet
werden).
Die
Sonnenbrille aufsetzen und langsam an Deinem sonnigen Platz genießen,
wenn das Getränk durch das Schmelzen der Kaffee-Eiswürfel immer
mehr nach Kaffee schmeckt. Ab und zu umrühren, das Gesicht in die
Sonne halten und sich des Lebens freuen.
Für
diesen Ernährungsstil ist Vorplanung und meistens ein zeitlicher
Vorlauf notwendig. Ich kaufe mittlerweile so gut wie keine
Fertiggerichte mehr ein und stelle fast alles selbst her. Mein
wöchentlicher Einkauf besteht fast ausschließlich aus Artikeln mit
sehr kurzen Zutatenlisten. Am Anfang war es noch mühsam und
anstrengend, es wurde aber immer entspannter. Außerdem werden die
Geschmacksnerven auf diese Weise neu trainiert und sensibilisiert, was wahre
Geschmacksexplosionen hervorrufen kann. Das war eine großartige
Erfahrung für mich, aber davon berichte ich ein anderes Mal.
Fortsetzung folgt
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