Sonntag, 13. Juni 2021

#006.18 – Sarah – Ein kleiner Stich ins Herz

 

#006.18 – Sarah – Ein kleiner Stich ins Herz

Dies ist das Zuhause der Menschen, Haustiere und
meiner Geschichten. :-)


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Ein kleiner Stich ins Herz


Der Donnerstag nach dem ersten Treffen mit Thomas begann bei Sarah damit, dass ihr Telefon morgens brummte.

Guten Morgen Sarah, vielen Dank für Deine inspirierende Gesellschaft gestern. Du bist eine wunderschöne und kluge Frau. Mich erreichte heute sehr früh ein Anruf aus meinem Geschäft und leider muss ich heute schon in Richtung Hessen aufbrechen. Das heißt, wir können uns am Freitag nicht bei Dir zum Kaffee trinken treffen, was ich sehr schade finde. Ich freue mich, wenn Du mich demnächst besuchst. Lass uns dann durch meine Heimatstadt schlendern und ein sommerliches Wochenende genießen. Die Corona-Lage entspannt sich ja zum Glück. Allerliebste Grüße von Thomas

Irgendwie hatte Sarah gestern kurz vor dem Einschlafen das Gefühl gehabt, dass es genau so kommen würde. Ein leises Bedauern stieg in ihr auf.

'Wer weiß, wozu es gut ist. Vielleicht hätte ein weiteres Treffen alles verkompliziert', dachte sie, während sie ihre Tasche für die Arbeit packte, 'so können wie beide darüber nachdenken, ob wir ernsthaft und real ein weiteres Kennenlernen anstreben.'

Ihre Bekanntschaft spielte sich auf einer anderen Ebene ab. Thomas und sie waren mit ihrer besonderen Form der Kommunikation auf einer Insel fernab von allem Alltäglichen unterwegs gewesen, was wunderschön war.

'Ich denke, ich werde ihn in den nächsten Wochen besuchen und die Zeit wie einen Urlaub genießen. Alltagstauglich wäre eine Beziehung bei uns ohnehin nicht. Er ist in Hessen verwurzelt und ich hier', war ihr Fazit für diesen Morgen, als sie die Treppe herunterlief, um sich gleich wieder ihren Aufgaben im Job zu widmen. Trotz dieser vernünftigen Einordnung der Situation hatte es ihr einen kleinen Stich ins Herz versetzt, der ein bisschen weh tat. Ein Gefühl von Verlust und eine leise Traurigkeit und Melancholie begleiteten Sarah in diesem Moment auf ihrem Weg.  

Spike, der Kater, stand am Eingang und maunzte.

Hey, ich habe gerade gar nichts für Dich dabei. Ich bringe Dir nachher etwas mit“, sagte sie zu Spike und kraulte ihn einen Moment. Spike schnurrte jetzt wieder zufrieden. „Bis nachher!“ Und schon war sie in Richtung ihres Autos verschwunden.


Spike schaute Sarah nach und widmete sich wieder seinen Katerangelegenheiten:

Mäuse aufspüren, die er aufgrund seines Alters sowieso nicht fangen konnte und einfach den Tag an einem sonnigen Plätzchen genießen.

Brian Culbertson: The Journey

Fortsetzung folgt


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