Dies ist das Zuhause der
Menschen, Haustiere und
meiner Geschichten. :-)
meiner Geschichten. :-)
Hier geht es jetzt weiter
mit der Schilderung von Sarahs Weg in die Zuckerfreiheit.
Sie wohnt im 2. Stock rechts.
Sie wohnt im 2. Stock rechts.
Humor als Waffe
Hallo Ihr Lieben, hier
melde ich mich wieder mit meiner Rückblende zu meiner
Ernährungsumstellung in Richtung Zuckerfreiheit.
Draußen regnet und
stürmt es. Als „echte“ Norddeutsche mag ich dieses Wetter. Es
ist gemütlich, dann zu Hause zu sein, Tee zu trinken und dem
trommelnden Regen, der gegen die Fensterscheiben prasselt, zu
lauschen. Im Gegensatz zu früher, esse ich keine Kekse zu meinem
Tee, stattdessen bereite ich mir einen Obstteller vor oder esse ein
bis zwei Stückchen meiner dunklen Lieblingsschokolade. Nachdem ich
gestern den ganzen Tag unterwegs war und erst meine Familie zum
Mittagessen im Nachbarort besucht habe und nachmittags noch mit einer
guten Freundin zu einem Spaziergang verabredet war, genieße ich
heute die Stille in meiner Wohnung, die Windgeräusche und den
prasselnden Regen. Dabei kann ich meine Gedanken treiben lassen und
nehme Euch mit auf meine „zuckerfrei“-Reise.
Wie im vorherigen Kapitel
beschrieben, ist der Anfang der schwierigste Teil. Das ist wohl immer
so, wenn man eine „ungesunde“ Gewohnheit oder Lebensweise gehen
lassen möchte. Das eingefahrene Denken spielt uns manchmal Streiche
und will unbedingt zurück zu alten gewohnten Pfaden. Dazu habe ich
einmal einen interessanten Vortrag eines Hirnforschers im Internet
gehört, der sinngemäß lautete, dass die Gewohnheitsautobahnen im
Kopf am wenigsten Energie verbrauchten, deshalb strebe der denkende
Verstand immer diesen Zustand des Gewohnten an, auch wenn einem
anderen Teil von uns bewusst sei, dass diese Gewohnheit oder was es
auch immer sei, uns nicht gut tue.
Dieses Wissen hilft mir
mittlerweile, auch in anderen Bereichen meines Lebens Neuland zu
betreten. Ich gehe für mich selbst sogar so weit, dass ich immer,
wenn meine Gedanken bei neuen Vorhaben rebellieren, fest davon
überzeugt bin, dass ich in diesem Moment am richtigen Ort
bin oder das Richtige tue. Ich habe mich einfach nur von meiner
Komfortzone entfernt und befinde mich in der Lernzone, die mein
Gehirn ein wenig ausrasten lässt. Was nicht heißt, dass ich zu
jeder Zeit perfekt darin bin. In müden oder abgespannten Phasen
klappt das Durchhalten oder Weitergehen natürlich nicht immer. Aber
wie bei dem Zuckerfrei-Experiment bleibe ich mir selbst gegenüber
freundlich und nachsichtig und nehme den Faden später wieder auf,
wenn ich mich wieder dazu in der Lage fühle.
Im Tal der Tränen habe
ich für mich kleine Hilfen entwickelt um durchzuhalten.
Beispielweise hilft Humor gegen destruktive Gedanken. Es ist prima,
wenn es humorvolle Menschen und Situationen im Umfeld gibt, die diese
negativen Gedankennebelwolken vertreiben können. Es gibt eine
Geschichte, die ich erlebt habe, während ich das Tal der Tränen
durchwanderte, die mich immer noch sehr zum Schmunzeln bringt. Hier
ist wieder ein Eintrag aus meinem Tagebuch:
„Tag 5 – der
kleine Vogel auf dem Gehweg
Heute ist schon Tag 5.
Ich bin sehr wackelig und unsicher, ob ich meinen Vorsatz durchziehen
kann. Es kommt mir unglaublich lang vor, dass ich dieses Experiment
noch über zwei Wochen durchhalten (muss?). Das Wort in Klammern hat
mir mein Sturkopf diktiert, der meistens die Oberhand hat. Auch heute
morgen bin ich mit schlechter Laune aufgewacht, das kenne ich schon
aus den letzten Tagen. Selbstmitleid will immer wieder nach draußen
und sich so richtig im Jammertal suhlen: Nie wieder Süßes, das
Leben ist farb- und freudlos, hat keinen Glanz ohne Schokokugeln mit
zartschmelzender Füllung oder süßen Käsekuchen mit Mandarinen.
In genau dieser
Stimmung fuhr ich dann ins Büro. Ich hatte außerdem wieder leichte
Kopfschmerzen und auf meinem Schreibtisch lagen diverse Vorgänge,
die mich einfach nur nervten. Während ich schlechtgelaunt vor mich
hin arbeitete (zum Glück war heute niemand in der Nähe, den ich
damit mental herunterziehen konnte) öffnete sich meine Bürotür und
unser wunderbarer Hausmeister stand im Türrahmen.
„Auf dem Gehweg
draußen liegt ein Vogelbaby, es ist wohl aus dem Nest geweht. Hast
Du eine Idee, wie wir es retten können?“ Wohlgemerkt, es handelte
sich nicht um ein vierjähriges Kindergartenkind sondern um einen
erwachsenen Mann. Meine schlechte Laune war auf einen Schlag
verschwunden. Zusammen mit ihm und einer anderen Kollegin gingen wir
zu dem Vogelbaby nach draußen. Der Hausmeister telefonierte mit dem
Tierheim. Laut Aussage der Tierexperten mussten wir es schaffen, den
kleinen Vogel in einem Karton über die Straße zu tragen und dort
unter dem Baum mit dem Vogelnest auf dem Rasen abzulegen. Es bestünde
eine Chance, dass die Vogeleltern es auf dem Boden füttern würden.
Die Absurdität dieser Situation hatte eine unglaubliche Komik. Es
gelang uns wirklich den Vogel über die Straße zu bringen, weg
fliegen konnte er ja noch nicht. Ich dachte an Katzen, die es
bestimmt toll fänden, so eine leichte Beute zu erwischen und daran,
dass drei erwachsene Menschen während ihrer Arbeitszeit ein
Vogelbaby retteten. Andererseits im Nachhinein betrachtet, falls der
Vogel überlebt haben sollte, was ich leider nicht weiß, war die
Rettung sinnvoller als die Erstellung meiner langweiligen Tabelle,
deren Daten sich sowieso ständig änderten. Das war eine herrliche
Ablenkung von meinen ständig kreisenden dunklen Gedanken an
Süßigkeiten. Unser Hausmeister, meine Kollegin und ich konnten
herzlich über unsere Aktion und uns selbst lachen. Wer weiß,
vielleicht hat der kleine Vogel wirklich überlebt, dank unseres
heldenhaften Einsatzes.“
Hätte auf unserem
Grundstück ein piepsendes Vogelbaby gehockt, der alte Kater Spike
hätte sich diese Beute nicht entgehen lassen, da bin ich mir sicher.
Vielleicht hätte er es ins Treppenhaus getragen und dem nächsten
Nachbarn, der ihm ein Leckerli anbieten würde, als „Geschenk“
überreicht.
Jetzt wartet noch mein
Mittagessen auf mich. Es ist sehr empfehlenswert, wenn man auf seine
Ernährung achten möchte und so wie ich gerne Pasta isst, die
Vollkornvariante zu wählen. Hier ist ein Rezept für ein schnelles,
leckeres Mittagessen für einen verregneten Tag zu Hause. Diese
Zutaten habe ich meistens im Kühl- bzw. Vorratsschrank:
Pasta
mit Gemüse
Vollkornnudeln
Gemüse, z. B. Zuchini, Brokkoli, Möhren
Sahne (oder eine pflanzliche Alternative)
Tomatenmark, je nach Geschmack
Rapsöl zum Anbraten
Kräuter und Gewürze
Gemüse, z. B. Zuchini, Brokkoli, Möhren
Sahne (oder eine pflanzliche Alternative)
Tomatenmark, je nach Geschmack
Rapsöl zum Anbraten
Kräuter und Gewürze
Vollkornnudeln
kochen, das Gemüse waschen und schneiden und in einer Pfanne
anbraten, Sahne oder die pflanzliche Alternative zu dem Gemüse
geben, etwas Tomatenmark dazugeben, die Soße mit Kräutern und
Gewürzen abschmecken und ein wenig köcheln lassen.
Die
Kochzeit beträgt ungefähr 10 – 15 Minuten.
Vom Zeitaufwand her
entspricht es der Zubereitungszeit einer Tiefkühlpizza und ich kann
es mir schnell wieder auf dem Sofa bequem machen und weiter den Wind
in den Bäumen beobachten.
Ab Tag 6 begann mein
damaliger Aufstieg in Richtung Gipfel, nach dem steinigen Weg aus
schlechter Laune, Kopfschmerzen und den inneren Jammertiraden.
Fortsetzung folgt
Anmerkung der Autorin:
Vielen Dank für das motivierende Feedback per Mail :-)
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