#000.17
– Spätsommer Schmetterling
Das Licht wird goldener,
die Tage spürbar kürzer
und in verträumter grüner Silhouette
hell Sommerblumen in der
Mittagssonne leuchten,
fernab von allem nächtlichen Kalten
und Feuchten.
Schmetterlinge,
fragile kleine Wesen,
tanzen und schweben,
neben
fast unsichtbaren Spinnenweben,
in denen sich abends
Tautropfen verfangen.
Viele Falter bleiben nicht
daran kleben,
trotz Gefahr:
Sie leben
ihre Freude
und Buntheit
und folgen unbeirrbar ihrer
Bestimmung,
uns an die Vergänglichkeit des
Augenblicks zu erinnern.
Der Sommer gibt noch einmal
alles,
lässt tagsüber die
Temperaturen steigen,
die gelben Köpfe der
Sonnenblumen sich langsam neigen,
während andere Blumen ihre
schönsten Farben zeigen.
Der Spätsommer Schmetterling
flattert, steigt und fällt,
tanzt
als gäbe es kein Morgen,
keine Schmetterlingssorgen,
keine Zukunftsschwere,
oder demnächst Dunkelheit,
Kälte und Dauerregen.
Von wegen,
es zählt nur dieser Moment
in dieser zeitlosen Szene
der Leichtigkeit
und Freude.
Abends hingegen
bei sinkenden Temperaturen
erdige Gerüche mit Ahnungen
von Herbst dem Boden entsteigen.
Sichtbar auf Kalendern und
Uhren
will sich die folgende
Jahreszeit bald in voller Pracht zeigen,
Viele Menschen bleiben
aber im Dunkeln draußen
hocken,
in Strickpullis und in Socken,
am Mund ein Glas spritzigen Wein,
den Blick auf Feuertonne oder
Kerze,
so wandern sommerliche Scherze
durch die Spätsommer Nacht.
Über all dem ein glitzernder
Sternenhimmel wacht.
Morgen um die Blumen
werden wieder Schmetterlinge
zur Feier des Tages im
Sonnenschein
tanzen und schweben.
Nehmen wir es an,
dieses pralle, wechselvolle Leben
und die Augenblicke in allen Facetten,
frei von inneren ängstlichen Ketten.
heute ist denkwürdiger Tag.
Vor 85 Jahren überfiel Nazi-Deutschland Polen und riss die ganze Welt ins
Elend. Heute am 1. September wurde in zwei Bundesländern bei Landtagswahlen unter
anderem eine Partei mit rechtsextremistischen Tendenzen mit einer großen
Zustimmung seitens der Wählerschaft bedacht. Ich frage mich oft, was in den Menschen
vorgeht, die sich für extreme, spaltende Parolen begeistern. Als Autorin möchte
ich einen Beitrag leisten, das bunte, vielfältige Leben zu feiern, und den
Moment zu genießen. Meine Überzeugung ist, dass Lebensfreude und Zusammenhalt
Bollwerke gegen das dumpfe Weltbild dieser traurigen Gruppe der Gesellschaft
sein können. Vielleicht finden einige Verirrte den Weg zurück zu respektvoller
Diskussion für die Lösung der aktuellen Herausforderungen in der Welt? Weicht
Diskussionen nicht aus, bleibt bei Euch, fragt diese Leute, welche genauen Quellen
sie für ihre oft pauschalen Aussagen nennen, hakt nach. Im Endeffekt wollen wir
doch alle ein glückliches sicheres Leben führen, im Spätsommer abends auf der Terrasse
oder Balkon mit anderen einen guten Wein genießen und in die Sterne schauen,
oder?
In diesem Sinne wünsche ich
Euch eine gute Zeit und konstruktive Begegnungen mit Euren Mitmenschen.
Eure Autorin G. Heiser
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