Sonntag, 24. Februar 2019

#002.2 - Miriam - Bereitet mir dieses Kleidungsstück Freude?

#002.2 - Miriam - Bereitet mir dieses Kleidungsstück Freude?

(Gedanken zum Minimalismus)

Dies ist das Zuhause der Menschen, Haustiere und
meiner Geschichten. :-)


Heute schreibe ich für Euch, wie Miriam anfängt, ihre Kleidung auszumisten.
Sie wohnt im 1. Stock, links



Bereitet mir dieses Kleidungsstück Freude?


Am nächsten Morgen schien die Sonne in mein Schlafzimmer, als ich erwachte. Einer meiner Nachbarn war schon wach und lief das Treppenhaus hinunter. Das waren aber die einzigen Geräusche an diesem friedlichen Morgen. Ich blinzelte und freute mich über den Sonnenschein. Dann fielen mir mein Entrümpelungsprojekt und die Menge an Boxen in meinem Flur wieder ein. Oje, mein innerer Schweinehund Horst war im Gegensatz zu mir schon hellwach. Er führte tausend Argumente gegen mein Projekt auf. Das gemütliche Bett tat ein übriges. 

Sonntag, 17. Februar 2019

#002.1 - Miriam entrümpelt


#002.1 - Miriam entrümpelt

(Gedanken zum Minimalismus)

Dies ist das Zuhause der Menschen, Haustiere und
meiner Geschichten. :-)



Heute schreibe ich Euch ein paar Begebenheiten aus dem Leben von Miriam.
Sie wohnt im 1. Stock, links

Miriam entrümpelt

Guten Morgen, Spike“, sagte ich zu unserem Hauskater, der gerade sein Schläfchen auf der Fußmatte von meiner Wohnungstür machte. Ich sprach leise, um ihn nicht zu erschrecken, denn er war schon alt und brauchte seinen Schlaf. „Lass dich nicht stören, ich muss nur einmal über dich über steigen und bin dann auf dem Weg zur Arbeit. Bis heute Abend!“ Während ich mit meiner prall gefüllten Tasche die Treppen hinunter lief, kam mir der Gedanke, dass Katzen eigentlich ein gutes Leben haben. Sie haben keinen Job zu erledigen, außer atmen und da sein, sie müssen nicht einkaufen, keine Wohnung putzen, aufräumen und all diese Dinge. Mein Gedanke war: „Spike braucht keine große Tasche, die ein Sammelsurium von Dingen enthält, das schon für den meisten Männern suspekt ist, z. B. Pflaster, Kopfschmerztabletten, eine Ersatzstrumpfhose, Halsbonbons (die Packung schon ein bisschen zerdrückt), Lippenstift, Puder, Geldbeutel, Handy, Taschentücher, eine Zeitschrift, die Essensbox für die Mittagspause usw. usw.“ Irgendwann hatte ich von einem Mann den Spruch über Rolltreppen in Frauenhandtaschen gehört. Na ja, …..
Heute war Donnerstag und das Wochenende war bereits in Sichtweite. In den Tagen zuvor hatte ich ein Buch zum Thema Entrümpelung der Wohnung gelesen. Deshalb dachte ich wohl auch über das nicht notwendige Hab und Gut von Haustieren nach. Ich war sozusagen sensibilisiert für die Thematik. In dem Buch, was ich gelesen hatte, war von einer bestimmten Methode, dem Aufräumen nach Kategorien, die Rede. Nach der Entrümpelung sollte sich alles leicht und gut anfühlen. Ich war noch ein bisschen skeptisch. Aber mein Kleiderschrank war sowieso wieder dran. Darin herrschte ein einziges Chaos und mir fehlte komplett der Überblick. Ich beschloss, Freitag nach Feierabend zu einem beliebten Möbelhaus zu fahren, wo es unter anderem alle möglichen Arten von Boxen gab, um z. B. Dinge, in meinem Fall Kleidung nach einer bestimmten Methode gefaltet, aufzubewahren. Der Arbeitstag war wie immer, in meiner Firma gab es viel zu tun. Ich hatte nette Kolleginnen und Kollegen und einen leicht chaotischen Chef mit einem im Kern freundlichen Charakter. Das Chaos sorgte leider oft für Stress, aber das war wohl überall so.
Abends lag ich entspannt auf meinem Sofa und überlegte mir einen Plan für meine Entrümplungsaktion. Ich lebte mit meinem 13-jährigen Sohn zusammen, getrennt von seinem Vater. Da am kommenden Wochenende ein „Vater-Wochenende“ war, passte es perfekt zu meinem Start in ein ordentliches Zuhause. Das einzige, was mich störte, war, dass ich andere Aktivitäten dafür entweder anders organisieren bzw. verschieben musste. Es war mir klar, dass es eine Mammutaufgabe war, da ich mich sehr lange nicht um meinen Kleiderschrank gekümmert hatte. Er war leider so sehr vollgestopft, dass normales Aufräumen nichts mehr brachte. Ich musste mir innerlich eingestehen, dass ich öfter mal der Versuchung erlegen war, mir nach einem stressigen Arbeitstag etwas zu gönnen, was ich nicht wirklich brauchte. So ein Kauf ist wie ein Pflaster für eine aufgewühlte Seele, die dringend Trost braucht. Leider war meine Erfahrung, dass das Pflaster immer sehr schnell wieder abfiel und der Trost nicht nachhaltig war. Das Ergebnis war dann dieser Schrank ….
Freitag morgen überlegte ich noch, ob wirklich zu diesem Möbelhaus fahren sollte. Mein innerer Schweinehund, den ich irgendwann einmal „Horst“ getauft habe, hatte viele Einwände, z. B. viel zu anstrengend, verabrede dich statt dessen lieber mit Mara in deinem Lieblingsrestaurant und tausche dich über die chaotische Woche aus oder leg dich mit einem Krimi in die Badewanne. Horst sagte mir, „dein Kleiderschrank sieht gar nicht so schlimm aus, denk an die ganzen armen Messies. Die haben ein wirkliches Problem, du doch nicht.“ Dieses Mal habe ich Horst zurückgepfiffen. Nein, ich wollte es in Angriff nehmen. Ich ahnte bereits, dass es auch andere, positive Dinge nach ziehen würde, auch wenn der Weg steinig war. Also, auf zum Möbelhaus, in dem viele Leute gerne 100er-Packungen Teelichter kaufen und natürlich Dekorationsartikel für die Wohnung, von denen fast jeder sowieso zu viel hat.  
Dort war es voll und stickig. Horst meldet sich wieder: „Siehst du, was für ein Quatsch.“ Ich hörte nicht auf Horst, obwohl es mir nicht leicht fiel, und kaufte viele Boxen ein.
Dann nach Hause mit meinem Einkauf. Mein Sohn Paul war schon direkt nach der Schule zu seinem Vater gefahren. Ich freute mich darauf, nach der Arbeitswoche ein bisschen Zeit nur für mich zu haben. Vor dem Haus saß Spike, der Kater, und beobachtete interessiert, wie ich schnaufend meinen Einkauf in Richtung Haustür trug. „Spike hat es wirklich gut, alle haben ihn lieb, er wird versorgt und ansonsten macht er, was er will“, dachte ich.
In meiner Wohnung angekommen, ließ ich meinen Einkauf erst einmal in unserem unordentlichen Flur stehen. Wenn ein Kind mit zum Haushalt gehört, gibt eine unheimlich viele Dinge, die sich in einem Flur ansammeln können: Schuhe, viele verschiedene Jacken für unterschiedliches Wetter, Rucksäcke, ein Fußball und dergleichen mehr. Aber wenn ich ehrlich bin, sind hier mindestens genau so viele Sachen von mir, die kein richtiges Zuhause haben, z. B. ein Ladekabel, drei bunte Halstücher, auch viele Schuhe (z. B. Sandalen, es war Herbst. Die Sandalen hätten schon längst in den Keller geräumt werden können), Jacken, drei paar dicke Socken, die nicht mehr in die Sockenschublade im Kleiderschrank passten und endlos viele Dinge. Aber jetzt schnell diesen Raum verlassen und eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben und Feierabend für heute. „Ab morgen geht es richtig los mit der Entrümpelung“, sagte ich leise, um dem Ganzen mehr Kraft zu verleihen, und Horst protestierte schon wieder und verlangte nach Pizza, Sofa und Füße hochlegen. 


Fortsetzung folgt